NEBENJOB ZENTRALE RATGEBER

In Zeiten des Mitarbeitermangels gibt es sie in fast allen Branchen: Quereinsteiger, die eine berufliche Veränderung realisieren wollen oder müssen. Mit dem richtigen Know-how fällt der Wechsel in eine neue Berufswelt deutlich leichter. 

 

Wechsel in eine neue Branche

 

Gründe für den Branchenwechsel

Oft ist eine Kündigung der Grund, über eine Tätigkeit in einer anderen Branche nachzudenken. Das ist häufig der Fall, wenn die Branche des Arbeitgebers schwächelt und keine Aussicht auf Besserung besteht. Eine andere Ursache für einen Branchenwechsel ist die erfolglose Stellensuche im alten Beruf.

Frust am Job lässt Arbeitnehmer ebenfalls über den Quereinstieg in eine neue Arbeitswelt nachdenken. Die Gründe für Unzufriedenheit am Arbeitsplatz sind vielfältig: schlechte Bezahlung, mieses Arbeitsklima, der Wunsch nach besserer Work-Life-Balance und ein zu langer Arbeitsweg gehören dazu. Bei einem Studienabbruch ist das direkte Umsatteln in die Arbeitswelt für viele Ex-Studenten eine interessante Option.

Der Wunsch nach persönlicher Veränderung kann auch eine Rolle spielen: Etwa dann, wenn einen die abstrakten Aufgaben in einem zahlenorientierten Job nicht mehr ausfüllen und man etwas Sinnvolleres im sozialen Bereich machen möchte. Eine ganz andere Art der Motivation ist die Optimierung der Karrierechancen. Ein gutes Beispiel sind IT-Fachleute und Ingenieure, die in den Bereich Projektleitung wechseln. Dort steigen sie mit etwas Glück die Karriereleiter hinauf, wenn sie ausreichend Berufserfahrung gesammelt haben.

Welche Branchen Quereinsteiger suchen

Viele Unternehmen schätzen Quereinsteiger wegen ihrer fächerübergreifenden Expertise. Als Querdenker sind sie willkommen und bringen Inspiration von außen ins Unternehmen. Der Fachkräftemangel und die Digitalisierung erleichtern den Einstieg: Firmen sind heute bei der Mitarbeitersuche flexibler und rufen zunehmend interne Umschulungsmaßnahmen für Quereinsteiger ins Leben.

In diesen Branchen sind Seiteneinsteiger besonders gefragt: 

  • IT-Bereich
  • Immobilien
  • Medien
  • Pflege
  • Unternehmensberatungen
  • sozialer Bereich
  • Versicherungen
  • Finanzbranche
  • Lehrberufe

Wer auf der Suche nach Nebenjobs als Quereinsteiger ist, hat auch einige Berufsfelder zur Auswahl. Wer handwerklich begabt ist, kann sich etwa nach  Hausmeister Jobs umsehen. Oder hast du Bock den Staplerschein zu machen? Dann ist wohl ein Job als Staplerfahrer das Richtige für dich! Aber auch Nebenjobs als Kurierfahrer bzw. Kurierfahrerin oder Verkäufer bzw. Verkäuferin eignen sich perfekt für Quereinsteiger.

In der Versicherungs- und Finanzbranche haben vor allem Vertriebsorganisationen Bedarf an Seiteneinsteigern. Der Direktversicherer Ergo Direkt sucht aktuell zukünftige Kundenberater, der Finanzdienstleister tecis Trainees und Beraterassistenten. Der Einstieg bei tecis gestaltet sich besonders flexibel: Er kann in Vollzeit, als Nebenjob und während des Studiums stattfinden. Später geht die Karriere bei tecis je nach Neigung in Richtung Berater im Sales-Bereich oder Führungskraft. Neben beruflichen Chancen erwarten Quereinsteiger oftmals auch gewisse Herausforderungen: Ein gutes Beispiel sind neu ausgebildete Lehrer, die je nach Bundesland mit einer zwei bis vier Jahre dauernden Ausbildung für viele als Lehrer zweiter Klasse gelten – gerade Lehrergewerkschaften sehen solche „Turbo-Ausbildungen“ kritisch. Hier braucht es viel persönliches Engagement, um diesem verantwortungsvollen Job trotz der verkürzten Ausbildung gerecht zu werden.

Was Quereinsteiger mitbringen müssen

Ganz wichtig: Wer die Branche wechseln will, muss sich über die anstehenden Veränderungen und neuen Aufgaben im Klaren sein und sie wirklich wollen! Der Frust im letzten Job sollte nicht der einzige Antrieb für den Wechsel sein. Mindestens ebenso notwendig ist die klare Kommunikation mit potenziellen neuen Arbeitgebern: Der Bewerber muss schon im Anschreiben glaubhaft darstellen, welche Voraussetzungen er erfüllt und was er vom Neueinstieg erwartet. Das hilft Quereinsteigern, die erste Hürde zu nehmen – die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ein hohes Maß an Eigenmotivation muss ebenfalls vorhanden sein, während der Ausbildung als Trainee ist das Gehalt eher schmal. Außerdem kann noch eine weitere Herausforderung hinzukommen – der Umzug in eine andere Stadt. Das Lernen neuer Skills in der Freizeit ist womöglich ebenfalls erforderlich. Solche Schwierigkeiten müssen Quereinsteiger in Kauf nehmen, um das Ziel zu erreichen. Seiteneinsteiger brauchen außerdem den festen Willen, sich weiterzuentwickeln. Gerade für Branchenneulinge ist lebenslanges Lernen wichtig, um am Ball zu bleiben und sich zu profilieren. Last but not least helfen Soft Skills wie soziale Kompetenz, Empathie und diplomatisches Geschick, in einer komplett neuen Jobumgebung klarzukommen.

Die Karriere nach dem Quereinstieg im Fokus haben

Bevor sich Wechselwillige für einen neuen Job in einer anderen Branche entscheiden, sollten sie sich kritisch fragen: Wie offen ist das neue Berufsfeld für Quereinsteiger wirklich? Werden Neueinsteiger nach der Einarbeitungszeit genauso anerkannt und ähnlich bezahlt wie langjährige Mitarbeiter? Ebenfalls wichtig: Wie sieht der weitere Berufsweg aus? Gibt es reale Karrierechancen im neuen Unternehmen?

Lassen sich diese Fragen positiv beantworten und werden dazu Weiterbildungsmöglichkeiten wie Zusatzqualifikationen oder ein Fernstudium angeboten, spricht nichts gegen einen Wechsel.

 

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